Digitalisierung in der Logistik, subjektiv bewertet aus der Sicht des Chairman – Thomas Ruegger UNILOGISTICS AG

Notwendigkeit für Logistiker, Kuriere, Transportunternehmen und Speditionen

Die Transformation: Unter Digitalisierung versteht man die Umwandlung von analogen Werten, das Erfassen von Informationen über physische Objekte in Formate, welche sich zu einer Verarbeitung oder Speicherung in digitaltechnischen Systemen eignen. Mindestens die Hälfte der heutigen Logistik ist digital und somit auf dem aktuellen Stand der Technik. Auch hat die beschleunigte Digitalisierung der Industrie (Industrie 4.0) zwangsläufig Auswirkungen auf die Logistik. Es folgte davon abgeleitet die Logistik 4.0 und somit auch vermehrte Gefahren. Einer dieser Gefahren sind die ständig wiederkehrenden Mailanfragen und Marketinganrufen. Eine Überflutung an Mailverkehren verhindert meist das speditive arbeitet und steigert den Stresspegel enorm. Anbieter von Prozessen und Software bieten aus aller Welt notwendige Veränderungen an und suggerieren täglich ein, dass Spedition- Kurier- Logistik- und Transportunternehmen in der digitalen Planung der Auftraggeber mittelfristig nur noch dann für die Ausführung des Transportes berücksichtigt werden kann, wenn diese selber digital denken und Schnittstellen bilden. Denn eines ist klar: Ziel der Industrie 4.0 ist die Einheit der digitalen Fabrik über den gesamten Wertschöpfungsprozess. Der Versand muss sich also im IT-Netzwerk abbilden lassen. Die grosse, globale Spedition investiert Millionen in die Umsetzung.

 

Auch die familiären, mittelständischen Speditionsunternehmen mussten die Digitalisierung zum Thema machen. Während der Pandemie konnten viele die Zeit nutzen und sind zum Experten für die Digitalisierung in der Branche aufgestiegen.

 

Professionell. Durchdacht. Etappenweise.

Wenig Chancen bei der Kundenbindung

Was könnte der Grund sei für einen plötzlichen Kundenwechsel innerhalb eines funktionierenden digitalen Prozesses? Früher wurde oft angenommen, dass es vielleicht an einem günstigeren Preis des Konkurrenten im Wettbewerb liegt. Aber das scheint heute meist nicht mehr der Fall zu sein, im Gegenteil! Der Preis ist meist nur das letzte Entscheidungskriterium weshalb ein Transportauftrag an einen spezifischen Spediteur erteilt wird. Kundenberater aus der IT ersetzen häufiger Profis mit dem jeweiligen Branchenbackground um die Digitalisierung intern anzutreiben. Wir versuchen langsam mit der Digitalisierung die Bindung an bestehenden Kunden zu erhöhen, aus der Industrie und dem Handel. Ohne Druck. Schon seit zwanzig Jahren macht das die Branche sukzessiv als Experten für die Digitalisierung in der Logistik. Durch die Warenströme, Verkehrsträger, Netzwerke und Zollabgabeninkasso für den Staat, Digitalisierung automatisiert Vertrieb und Betrieb.

Neue Kunden gewinnen und bessere Preise verhandeln?

Logistik-, Transportunternehmen oder Speditionen die sich aktiv mit der Digitalisierung in der Logistikbranche auseinandergesetzt haben und deren interne Prozesse, Abläufe und Dokumentationen (z.B. E-AWB) im Betrieb stetig digitalisierten, zeigten trotzdem keine Auswirkung auf den Frachtpreis. Der Transportpreis lässt sich also nicht wirklich durch die Digitalisierung sinken. Unser junges Team wird bei der Auswahl des Partners jedoch vermehrt Wert auf die technische Ausstattung und den Grad der Digitalisierung legen. Für unsere interne Entwicklung ist und war es uns wichtig, dass auf die Schnittstelle zur Nachhaltigkeit sehr viel Wert gelegt wird, denn das gehört zum zukunftsorientierten denken. Wir arbeiten schon länger digital und versuchen vermehrt «paperless» (Papierloses arbeiten) zu werden. Aber ab welchem Punkt schadet die totale Digitalisierung und später die künstliche Intelligenz der Volkswirtschaft? Wir stellen uns der Zukunft und sind positiver Dinge. In regelmässigen Teamsitzung sind Themen wie Nachhaltigkeit, Energiehaltung, hybride Arbeitsplätze, Viertageswoche und die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken.